Gemeinschaft der Kinder
"Ein Tag ohne einen Freund ist wie ein Topf, ohne einen einzigen Tropfen Honig darin."
Zitat von Pu Bär in Winnie the Pooh :
Funktionsorientierter Ansatz und Identitetsbildung
Bei uns im Kindergarten legen wir grossen Wert darauf dass die Kinder ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln. Wir versuchen vielseitige pädagogische Aktivitäten zu schaffen, bei dem jedes Kind sich auf seine Art einbringen kann. Sei es in der grossen Gemeinschaft, wo der ganze Kindergarten etwas gemeinsam unternimmt, z.B.wo alle Kinder zu einer Theaterveranstaltung im Dorf gehen oder gemeinsam am Dorffest teilnehmen oder in einer kleineren Gruppen im Kindergarten, wo quer durch die verschiedenen Altersgruppen miteinander gespielt wird. Wir sehen dass so neue Freundschaften und Relationen z.B. zwischen Schulkindern und Kleinkindern entstehen.
Kleinere Gruppen sind z.B. unsere Naturgruppe, die Turngruppe, die Schwimmgruppe oder die Vorschulgruppe. So lernen die Kinder ein Teil von vielen verschiedenen Gemeinschaften zu sein und lernen zu welcher Gruppe sie gehören. Das gibt den Kindern die Möglichkeit verschiedene Positionen auszuprobieren,eine Vielfalt von Relationen zu knüpfen und wir schaffen in der Gemeinschaft Platz für alle.
Freunde und Relationen
Kann das Kind sich zusammen mit anderen Kindern in eine Aktivität vertiefen z. B. beim Spiel mit Wasser, entsteht dieses einzigartige Gefühl der Gemeinschaft, im Flow zu sein und sich eng verbunden zu fühlen. Besonders in den ersten Lebensjahren werden Fähigkeiten für ein Leben in Gemeinschaften entwickelt, wenn die Kinder lernen ihre eigen Bedürfnisse zu äussern oder auch manchmal Kompromisse schliessen zu müssen z.B. beim Teilen von Spielzeug oder der Aufmerksamkeit des Erwachsenen. Diese ist eine der Kompetenzen um durch Relationen Freundschaften schliessen zu können.
Wir bestreben uns schon im Kleinkindalter darauf dass das Kind seine eigenen Bedürfnisse und Gefühle kennenlernt und später auch die der anderen Menschen. Dieses tun wir indem wir in der Gruppe jeden zu Wort kommen lassen, jedes Kind und seine Besonderheiten hervorheben und indem wir zeigen, dass jeder etwas für die Gemeinschaft beitragen kann. Wollen wir eine Aktivität wie z.B. Malen anfangen, werden vorher die Aufgaben verteilt: wer holt Papier, wer holt die Farbe, wer legt das Tischtuch auf, wer holt die Schürzen usw. So fühlt sich jedes Kind als ein wichtiger Teil des Gemeinsamen.
Dieses hilft auch Mobbing vorzubeugen, denn wenn jedes Kind eine Aufgabe hat wird auch jedes Kind leichter gesehen und in der Gruppe akzeptiert. Dieses fordert von den Erwachsenen eine gute pädagogische Kenntnis und Einschätzung der Gruppe.
Konflikte
Der Erwachsene ist auch Rollenmodell für die Kinder und geht mit gutem Beispiel voran und stellt den Kindern offene Fragen bei evt Konflikten, so dass die Kinder sich eigene Lösungsvorschläge überlegen und diese in der Gruppe hervorbringen können. So entsteht die Grundlage für Freundschaften in der Kindergruppe.
Kolonie
Einmal im Jahr fahren die ältesten Kinder des Kindergartens für zwei Übernachtungen auf Kolonie. Hier erleben wir jedes Mal dass ein ganz starkes Gruppengefühl entsteht, dass sich mit in die weitere Arbeit mit der Gruppe in den Kindergarten zieht. Die Kinder lernen sich selber und ihre Gruppe kennen, vergleichen sich miteinander und bekommen eine stärkere Bindung zueinander und an die Erzieher. Neue Freundschaften und Relationen entstehen. Dieses Gruppengefühl und die Gemeinschaft verstärkt sich besonders im letzten Kindergartenjahr, wo die Kinder eine noch grössere Vielfalt von Aktiviteten gemeinsam erleben.
Mitverantwortung der Eltern
Freundschaften und Relationen der Kinder bilden sich in unserem Milieu auf der Grundlage von Anerkennung und Toleranz. Wir unterstützen die Kinder darin Freundschaften zu schliessen, die sich auf Sicht festigen können. Spielabsprachen, wo die Kinder einander besuchen und sie das Zuhause des Freundes erleben, z.B. wo die Familie wohnt, welche Tiere man vielleicht zu Hause hat oder wie man als Familie lebt, tragen ganz viel dazu bei, dass man seinen Freund gut kennen und verstehen lernt. Hier trägt die Unterstützung der Eltern dazu bei, dass die Kinder sich in verschiedenen Gemeinschaften wohlfühlen können