DKA - Rapstedt, Bülderup und Tingleff

Soziale Entwicklung

Kleine Herzen können auch große Dinge fühlen
- Ferkel in Winnie – der Puuh

Eine positive Atmosphäre, wo Relationen in den Gemeinschaften der Kinder wachsen können, ist von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung der sozialen Kompetenzen und der Entwicklung von Freundschaften

Grundlegende Bausteine der sozialen Entwicklung – Emotionen und Empathie

Die soziale Entwicklung des Kindes steht in enger Verbindung mit der emotionalen Entwicklung. Das bedeutet für uns, dass die Mitarbeiter den Kindern von klein auf helfen eigene Gefühle wahrzunehmen und ein Bewusstsein eigener Emotionen zu entwickeln. Dies tun wir durch Dialog. Wir versuchen nicht nur die Gefühle in Worte zu fassen, sondern versuchen gleichzeitig auch den körperlichen Aspekt mit einzubeziehen – „ich kann sehen, dass du …. „ und – „wo merkst Du es in deinem Körper?“.

Wichtig für uns ist, dass wir in unserer Kommunikation gute Rollenmodelle für die Kinder sind. Durch eine deutliche und angepasste nonverbale Kommunikation, d.h. durch Augenkontakt, Mimik, Gestik, Körpersprache und Tonlage geben wir den Kindern die Möglichkeit unterschiedliche Emotionen authentisch zu erleben. Sie machen Erfahrungen und werden sich eigener Gefühle bewusst. Dies ist eine Voraussetzung für die Entwicklung von Empathie – denn sich in die Gefühle anderer hineinversetzen zu können ist ein wichtiger Baustein der sozialen Entwicklung und Kompetenzen.

Gezielte Arbeit mit der sozialen Entwicklung

Im sozialen Miteinander unterstützen wir das Zuhören, das Zusammenarbeiten und Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen zu können. Es geht auch darum zu lernen die Grenzen Anderer zu respektieren, um besonders Freundschaften sowohl knüpfen und festzuhalten zu können. In der Gemeinschaft werden soziale Strategien entwickelt und erprobt – diese dienen unter anderem zur Fähigkeit Konflikte lösen zu können.

Wir verfolgen laufend die sozial-emotionale Entwicklung und das Gedeihen der Kinder durch gezielte Beobachtungen. Diese halten wir in verschiedenen Entwicklungsbögen fest. Bevor die Kinder das letzte Jahr im Kindergarten in die große Gruppe kommen und die Vorbereitung auf die Schule startet, nutzen wir den Beobachtungsbogen Perik. (siehe Beschreibung unter Dokumentation). Dieser Beobachtungsbogen unterstützt unsere gezielte pädagogische Arbeit mit den emotionalen und sozialen Kompetenzen der Kinder, besonders im letzten Kindergartenjahr.

Helfen, trösten und teilen

Im Alltag entstehen viele Situationen in denen Kinder einander helfen können – beim Aufräumen, beim Tisch decken, auf dem Spielplatz oder in der Garderobe. Die Groβen helfen den Kleinen beim Anziehen oder auf dem Spielplatz hilft ein Kind seinen Freund auf die Schaukel hoch. Wenn ein Kind traurig ist, versuchen wir die anderen Kinder zum Trösten zu animieren. Auch miteinander teilen zu können erfordert „sich selbst im Griff zu haben“. Denn man gibt ja etwas weg, was man gerne selbst haben möchte. Wir üben in den Alltagssituationen laufend diese drei Fähigkeiten mit den Kindern. Helfen, Trösten und Teilen zu können, trägt zum Gefühl ein guter Freund zu sein bei und festigt Freundschaften zwischen den Kindern. Der natürliche Altruismus der Kinder auch den Erwachsenen helfen zu wollen, wird von unseren Mitarbeitern wachsam aufgegriffen.

Verpflichtende Gemeinschaften

Kinder lernen durch die Teilnahme in verpflichtenden Gemeinschaften. Hier erleben sie, dass es nur klappt, wenn jeder mitmacht und man sich aufeinander verlassen kann. In vielen von unseren Aktivitäten bauen wir Verläufe ein, wo dieses verpflichtende Miteinander stattfindet. Das kann beim Turnen oder bei unseren Waldtagen der Fall sein. Bei Entdeckungstouren im Wald gehen wir z. B. immer nur soweit, wie man einen Erwachsenen sehen kann und oder man hat eine Partnerschaft, in der man aufeinander achtet. Man hat also eine Aufgabe, die mit Verantwortung verbunden ist.

Ein weiterer fester Fokuspunkt ist unser Freundschaftsyoga. Die Yogaübungen sind mit dem Fokus auf Zusammenarbeit entwickelt – man arbeitet in Zweiergruppen oder als eine ganze Gruppe zusammen. Die Übungen gelingen nur, wenn die Kinder zusammenarbeiten. Die Kinder lernen, neben dem den eigenen Körper zu spüren, die Grenzen der anderen zu merken und zu respektieren.

Selbststeuerung und Rücksichtnahme

Ein guter Freund zu sein und soziale Kompetenz zu zeigen erfordert, dass man sich auf andere einstellen kann. Man muss lernen abzuwarten und sich kooperativ zeigen. Durch kleine Kooperationsspiele, wo die Kinder in kleinen Gruppen verschiedene Aufgaben lösen müssen, werden die Kinder in diesen Fähigkeiten gefordert. In vielen dieser kleinen Spiele ist auch ein Konkurrenzelement eingebaut, sodass die Kinder lernen, sowohl mit dem Gewinnen und dem Verlieren umzugehen. Hier erfahren die Kinder auch gemeinsame Freude oder Enttäuschung, die in der Gemeinschaft aufgefangen werden kann.

Weiter leiten unsere Mitarbeiter gezielt Rollenspiele an. In diesen Aktivitäten haben die Kinder sowohl die Möglichkeit Helfen, Trösten und Teilen zu üben und sich auf andere einstellen zu müssen. Beim Kaufmannsladen spielen müssen die Kinder verschiedene Rollen einnehmen, z.B. auf den Verkäufer oder Kunden eingehen. Sie müssen manchmal eigene Ideen zurückhalten und das, was der andere wünscht, erfüllen. Auch beim Krankenhaus Rollenspiel bekommen die Kinder viel Übung darin aufeinander Rücksicht zu nehmen und die Rolle des Arztes oder der Patienten ernst zu nehmen und im Sinne des Auftrages der Rolle zu handeln.

Die Sichtweise anderer zu erleben und zu schätzen

Konflikte entstehen immer und sind für uns ein Anlass zum Lernen. Wenn die Kinder Konflikte nicht allein lösen können, unterstützen wir die Kinder in den konkreten Situationen. Wir fordern die Kinder dazu auf, einander Zuzuhören, um die verschiedenen Sichtweisen der Teilnehmer sichtbar zu machen und zu respektieren. Wir wollen gemeinsame Lösungsvorschläge erarbeiten, wo die Kinder erfahren, Einfluss genommen zu haben. Beschäftigt die Kinder gerade ein bestimmtes Thema oder hat es Konflikte zwischen ihnen gegeben, bekommen sie die Möglichkeit, eine Situation in einem Forumtheater nachzuspielen. Angeleitet von uns Mitarbeitern wird den zuschauenden Kindern die Möglichkeit gegeben, das Gespielte zu kommentieren und zu einer Klärung beizutragen. Wir nehmen die Kinder ernst, hören ihnen zu und schaffen eine vertrauensvolle Atmosphäre. Durch andere Kinder erfahren sie ebenso Lob und Kritik im geeigneten Rahmen und Erleben dadurch ein Korrektiv oder eine Aufmunterung. Einen Fehler einzugestehen und daraus zu lernen, ist eine grundlegende Erfahrung, die wir so den Kindern mit auf den Weg geben.

Kreisaktivität als Arena für Mitbestimmung und demokratischer Bildung

Kreisaktivitäten dienen den Kindern als eine Arena, wo sie Mitbestimmung und Demokratie erleben können. Hier können sie das Zuhören üben und lernen zu warten bis man dran ist. Andere Kinder hören einem in diesem Kontext zu und die eigene Meinung bekommt Gültigkeit. Dadurch, dass die Mitarbeiter Ausgangspunkt in den gemeinsamen Erlebnissen in der Gemeinschaft und der Lebenswelt der Kinder nehmen, erleben die Kinder, dass wir versuchen sie zu verstehen und als aktive Teilnehmer anerkennen.

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