DKA - Rapstedt, Bülderup und Tingleff

Spielen

„Das Spiel ist die höchste Form der Forschung“
Albert Einstein

Spielen hat einen Wert in sich und Spielen um das Spielen willen

Im kindlichen Spiel stecken unzählige Entfaltungsmöglichkeiten und viele Entwicklungsschritte. Diese Entwicklungsschritte sind wichtige Bausteine, die das Erlangen grundlegender Selbst- und
Sozialkompetenzen
und das gesamte Wohlbefinden des Kindes unterstützen.

Durch die Spielprozesse der Kinder werden unter anderem Konzentrationsfähigkeit erlangt, Kreativität gefördert und Selbstwirksamkeit entwickelt. Kinder verlieren sich im Spiel, entwickeln Fantasie und spielen mit Identitäten in verschiedensten Rollenspielen. Die Kinder erschaffen durch ihre Fantasie neue Welten, sprengen den Rahmen der Wirklichkeit und vergessen Raum und Zeit. Sie geraten in den wohltuenden Flow-Zustand“ wo alles möglich ist und sie nichts begrenzt.

Spielen dient den Kindern auch als Ventil und als Entspannung. Es werden Realitätsabgleiche vollzogen und die Gegenwartsbewältigung kann von den Kindern nach ihren eigenen Bedürfnissen und Maßen verarbeitet werden. Kommunikations- und Explorationsfreude entsteht durch das tägliche Spiel in unseren Funktionsräumen im Innen und Außenbereich.

Das Spielen der Kinder

Spielen ist die hochmotivierte Auseinandersetzung mit der Welt und ihren Phänomenen. Wir geben dem Spielen in unserem Kindergartenalltag viel Platz und Raum. Uns ist wichtig, dass sich die „Als-Ob Spiele“, Rollenspiele und das freie Spiel der Kinder entfalten kann. Diese Spielformen tragen maßgeblich zum Verstehen der Welt bei und stärken die Relationen und Gemeinschaften der Kinder.

Rollenspielklassiker, wie z.B. das Kaufmannsladen Spiel oder unser selbstgestaltetes „Ambulance“ Spiel werden von unseren Mitarbeitern unterstützt und mit den Ideen der Kinder erweitert. Beim „Ambulance“ Spiel werden unsere Moon-Cars zu Krankenwagen umfunktioniert und es werden weiße Mützen mit einem roten Kreuz versehen – und schon ist man ein Sanitäter. Natürlich brauchen sie dann auch Kranke oder Verletzte, die sich hier und da auf dem Spielplatz finden. Schon ist mit wenig Mitteln und viel Fantasie ein gemeinschaftliches Rollenspiel in Gang.

Wie oben beschrieben hat das Spiel und der Flowzustand eine große Treibkraft für weiteres Entdecken, Erforschen und Verstehen. Wir erleben bei uns, dass viele Kinder im Spiel mit Identitäten jonglieren und deren eigene persönliche Entwicklung dadurch geformt oder gestärkt wird. Diese grenzenlose Freiheit im Spiel bestärkt die Kinder in ihrer Eigeninitiative und sie erfahren eine tiefe Zufriedenheit.

Entstehung von Freundschaften und starken Relationen

Erste tiefergehende Freundschaften werden etwa ab dem 3.Lebensjahr geschlossen und die Bedürfnisse nach sozialem Miteinander können außerhalb der Familie erfüllt werden. Das Bindungsverhalten von Kindern und ihre Art Relationen zu knüpfen ist fundamental und etwas, dass wir als pädagogische Mitarbeiter sehr beobachten.

Wir sorgen dafür, dass die Kinder Anbindung finden und in der Kindergruppe einen Platz bekommen, den sie ausfüllen können. Viele Freundschaften entstehen im Laufe der Kindergartenzeit und Kinder finden sich und begleiten einander viele Jahre in die Zukunft. Andre Relationen brauchen von uns Mitarbeitern oder den Eltern Unterstützung, um zu entstehen und sich zu festigen. Oftmals im Laufe des Tages kann man bei uns Fragen hören wie: „Was ist ein guter Freund?“ oder „wie werdet ihr denn nun wieder Freunde?“. Wir unterstützen die Reflexionen der Kinder, die sich täglich mit Freundschaft auseinandersetzten und mit der Zeit lernen, ein guter Freund zu sein. Starke Relationen bereichern unser soziales Miteinander und schaffen demokratische Grundlagen.

Spielformen im Elementarbereich:

Das Spielen und die verschiedenen Spielformen sind stets an Bildungsbereiche geknüpft und sind deshalb immer bereichernd und entwicklungsfördernd. Wir bieten sowohl im Laufe des Kindergartentages und durch unseren Wochenaktivitätsplan ein vielfältiges Angebot von Spielmöglichkeiten an.

Ob in unseren Funktionsräumen, auf unserem Spielplatz oder in der der Turn- oder Schwimmhalle haben die Kinder die Möglichkeit viele Spielerfahrungen zu machen, die in den verschiedenen Lehrplanthemen verankert sind.
Dies sind zum Beispiel:

  • Konstruktions- und Materialspiele
  • Bewegungs- und Entspannungsspiele
  • Musik- und Tanzspiele
  • Kooperations- und Laufspiele
  • Brett- und Sprachspiele
  • Kreis- und Ratespiele

Die Rolle des Erwachsenen

Die Rolle des Erwachsenen ist besonders die des Beobachters. Die Anforderung an unsere Mitarbeiter variiert und ist abhängig von dem Alter des Kindes. Wir achten sehr darauf ein alters- und entwicklungsgerechtes Spielangebot für alle unsere Kinder im Krippenbereich oder Kindergarten zu bieten. Die Spielprozesse werden von unseren Mitarbeitern unterstützt und sie versuchen die Kinder empathisch und feinfühlig zu begleiten. Grundsätzlich haben unsere Mitarbeiter die Aufgabe zuverlässige und sichere Relationen zum Kind zu bilden und einen sicheren Rahmen für das Entdecken und Spielen zu schaffen. Es ist auch unsere Aufgabe, dass jedes Kind Teil einer Spielgemeinschaft werden kann.

Wir befassen uns mit den Fragestellungen:

  • Wie kann das Kind lernen eine Spielidee umzusetzen?
  • Wie lernt das Kind ein Spiel zu beginnen und durchzuführen?
  • Wie komme ich als Kind in das Spiel der anderen Kinder mit rein?
  • Wie sieht ein guter Abschluss eines Spiels aus?
  • Wie löse ich als Kind Uneinigkeiten oder gar Konflikte?
  • Wie verhandle ich mit meinen Spielkameraden – wann gebe ich nach, wann halte ich an meiner Idee fest?

Das Spielen der Kinder birgt enorme Dynamiken in sich, die wir als Mitarbeiter begleiten müssen. Wir können Rollenmodel sein, einen klaren Rahmen setzten, Absprachen unterstützen und angebrachte Fragen stellen, die den Anstoß geben – kurz zu stoppen und Mal zu überlegen oder einfach den Ideen der Kinder folgen und mitspielen.

Die Gestaltung unserer Bildungsräume zeigt unsere pädagogische Haltung, die das Spielverhalten der Kinder anregt und entwickelt. Unter der pädagogischen Grundlage Thema Bildungsraum in unserem Lehrplan ist dieses detaillierter beschrieben.

×