Evaluation
Sicherung und Entwicklung der pädagogischen Qualität - „unsere Kernaufgabe „
In Wir 3 arbeiten wir auf der Grundlage eines fachlichen, selbstkritischen und reflektierten Ansatzes, um unsere pädagogische Praxis und somit auch die Qualität zu sichern und zu entwickeln. Wir nutzen Reflexionsmethoden, die auf der Grundlage der positiven Psychologie und dem Gedankengut von ICDP basieren. Sie bilden zusammen mit der pädagogischen Grundlage unseres Bildes vom Kind und der Kinderperspektive unser Bildungsideal, welches somit richtungsweisend ist.
Damit sowohl eine Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung stattfindet, arbeiten wir an einer Evaluationskultur, die auf verschiedenen Ebenen verankert ist. Die pädagogische Praxis muss als Ausgangspunkt beobachtet und analysiert werden, damit wir den aktuellen Stand der Qualität der pädagogischen Arbeit erfassen können als Grundlage für unsere Entwicklungsarbeit.
Ziel ist es, dass wir durch die Anwendung unserer ausgewählten Dokumentations-, Reflexions- und Evaluationswerkzeuge einen Mehrwert für das Gedeihen, Lernen, Entwicklung und Bildung des Kindes erreichen.
Um einen Mehrwert zu erreichen müssen die von uns ausgewählten Reflexions- und Evaluierungswerkzeuge und der Zeitaufwand und die verwendeten Ressourcen, um diese auszuführen sollen in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinanderstehen. Deshalb arbeiten wir nach dem Prinzip, dass wir „eine für die Fragenstellung passende Reflexion und Evaluation anwenden“. Für unsere Praxis bedeutet dies, dass wir nicht in allen Abteilungen oder in allen Gruppen die gleiche Evaluation durchführen, sondern dass sowohl Reflexionsfragen, die in der Alltagspraxis entstehen als auch mehr systematische Evaluationen mit standardisierten Evaluationswerkzeugen, punktuell und gezielt angewendet werden.
Wir arbeiten aus einer systemischen Perspektive. Dies bedeutet für uns, dass in der Evaluation die verschiedenen Perspektiven der Akteure (Kinder, Eltern, Mitarbeiter und Leitung) alle miteinbezogen werden und dass jeder gehört wird um die wesentlichen Pointen zu erarbeiten und für neue Handlungen zu nutzen.
Evaluation in unserer Praxis
Der Zusammenhang zwischen dem pädagogischen Lernmilieu (Bildungsraum) und dem Gedeihen, der Entwicklung, dem Lernen und der Bildung der Kinder ist der zentrale Ausgangspunkt in der Wahl unserer verschiedenen Evaluationswerkzeuge.
Wir arbeiten in der Evaluationsarbeit auf drei verschiedenen Niveaus:
- Die Entwicklung der Kinder – von individuellem Niveau zum Gruppen- und Institutionsniveau
Wir nutzen die statistischen Informationen der Beobachtungswerkzeuge vom individuellen Niveau auf Gruppenniveau, um herauszufinden in welchen Bereichen sich Tendenzen zeigen, wo wir einen besonderen Fokus legen müssen. Es kann z.B. sein, dass der TRASMO uns zeigt, dass viele Kinder einer bestimmten Gruppe im Bereich der Zeichenfertigkeiten noch mehr Erfahrung brauchen und dass wir dann dieses in unsere Aktivitäten einbauen müssen. Oder dass der TRAS uns zeigt, dass wir die sprachliche Aufmerksamkeit mehr im Fokus haben müssen.Die Informationen auf Gruppenniveau werden übergeordnet auf WIR 3 Niveau von der Leitung und dem Entwicklungsmitarbeiter analysiert und in die Teamarbeit vor Ort mit eingebracht - Alltagsinformationen und Beobachtungen:
Forschung innerhalb der Qualitätssicherung in Tagesstäten zeigt, dass einer der wesentlichsten Faktoren für die Qualität in Kindergärten die Kind-Erwachsenen-Interaktion im Alltag ist. Um diese Qualität zu sichern nutzen wir unsere Alltagsinformationen und Beobachtungen in der Arbeit am Kind und in unserer Arbeit mit verschiedenen Gruppen von Kindern.
Bei den Teamsitzungen oder bei Fachteamtreffen sollen unsere Methoden den jeweiligen Mitarbeiter und die Teams in den Reflexionsprozessen unterstützen. Sie dienen als Fundament um die verschiedenen Zusammenspielsprozesse, die Relationsarbeit sowie das Lernen durch Fokus auf kognitive Prozesse (Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis etc.) zu untersuchen und Wissen für die Planung der pädagogischen Praxis zu generieren.
Des Weiteren nutzen wir Praxiserzählungen um die verschiedenen Perspektiven des Kindes, der anderen Kinder, Eltern und dem pädagogischen Personal in die Reflexions- und Evaluationsarbeit einfließen zu lassen.
(siehe PDF –Reflexionsmethoden Kinder und PDF- Praxiserzählungen) - Systematische Werkzeuge zur Evaluation des pädagogischen Bildungsraumes:
Wir wollen verschiedene standardisierte Evaluationswerkzeuge nutzen, um eine „Bestandsaufnahme“ in Bezug auf bestimmte Bereiche des pädagogischen Bildungsraums zu machen. Die Evaluationswerkzeuge sollen uns zum einen zeigen ob das, was wir im Alltag tun auch einen messbaren Effekt hat und gleichzeitig auch unseren Werten und Zielen unserer pädagogischen Grundlagen entspricht. Wir erwarten zum anderen, dass die Messungen uns in unserer Priorisierung der Fokuspunkte in unsere Entwicklungsarbeit wesentliche Informationen geben können. Wie oben beschrieben wollen wir die verschiedenen Evaluationswerkzeuge punktuell anwenden nach dem Prinzip – „eine für die Fragestellung passende Evaluation“.
In der Evaluation des pädagogischen Bildungsraumes werden wir punktuell folgende systematische Evaluationswerkzeuge anwenden
- KIDS – Kvalitetsudvikling i daginstitution, Ringsmose, C., & Kragh-Müller, G
- SSTEW – Sustained shared thinking and emotional wellbeing, Siraj, I., Kingston, D., & Melhuish, E. C.
- ECERS-3 – Early Childhood Environment Rating Scale, Third Edition, Harms, T., Clifford, R. M., & Cryer, D
Das Leiten von Lernprozessen auf Personalebene – WIR 3 als lernende Organisation
Wir sehen uns als eine lernende Organisation die sich laufend zu Lern- und Entwicklungsprozessen zur Verfügung stellt, um eine hohe Qualität in unserer pädagogischen Arbeit zu sichern und weiterzuentwickeln. Die Leitung und der Entwicklungsmitarbeiter initiieren und begleiten laufend Lern- und Entwicklungsprozesse der einzelnen Mitarbeiter und den verschiedenen Teams.
- Die ethische Dimension:
Der systemische Ansatz erfordert von uns Mitarbeiter, dass wir uns laufend zur Reflexion zur Verfügung stellen. Es ist für uns ein Grundsatz, dass ein jeder sein Bestes tut und in der gegebenen Situation „die Beste Ausgabe seiner selbst“ ist. Den Mut manchmal etwas auszuprobieren, was nicht sicher gelingt und von den eigenen oder den Fehlern der Kollegen zu lernen sowie die eigenen Erfolge und die der Kollegen zu feiern und anerkennen, trägt zu einer ressourcenorientierten Kollegialitätskultur bei. Diese Kultur entwickelt sich durch Selbstreflexion, Teamgesprächen, dem Einbeziehen der Kinder- und Elternperspektiven und kollegialem Feedback. Wichtig ist auch, dass ein jeder sowohl in einer Observator- als auch einer Akteur-perspektive gehört wird. Ganz wichtig ist auch, dass alle Mitarbeiter, die an dem jeweiligen konkreten Evaluations- und Entwicklungsprozess teilnehmen, über den Inhalt und Zweck der Prozesse informiert sind.
Dieses ethische „Mind Set“ gibt einen Rahmen vor in dem wir uns bewegen, wenn wir mit unseren Mitarbeitern in der Interaktion sind oder Entwicklungs- und Veränderungsprozesse leiten. Die Aufgabe der Leitung ist es, Zeit und Raum für dieses zu schaffen und sie hat gleichzeitig die Verantwortung, dass die ressourcenorientierte Kollegialitätskultur das tragende Element ist. - Das Leiten von Lernprozessen auf Personalebene
Es ist die Aufgabe der Leitung, im Kleinen und Großen die notwendigen pädagogischen Veränderungen anzuleiten um damit laufend die Qualität in der Arbeit am und mit den Kindern zu unterstützen und zu entwickeln. Dieses erfordert von jedem Mitarbeiter Handlungskompetenz und eine Motivation sich selbst ins Spiel zu setzen.
Die Leitung unterstützt die Entwicklung der Handlungskompetenz (Foretagsomhed) und der Motivation durch Anwendung der Prinzipien der „SKUB-Methode“ (Anne Kirketerp) sowie der „relationsbaseret vejledning“ mit Ausgangspunkt im ICDP (Anne Linder).
(siehe PDF- SKUB und relationsbasierte Beratung)